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E-Autos, Wärmepumpen und das Stromnetz

Wallbox, E-Autos, Wärmepumpen – reicht die Stromversorgung überhaupt aus? Anfang Mai 2022 diskutierte die Koalition in Berlin über die Prämien für die Anschaffung eines E-Autos.

Eigentlich hatte sich die Ampel darauf verständigt, die Subventionierung von Elektro-Autos in 2025 enden zu lassen. Schließlich heißt es im Koalitionsvertrag, die politischen Rahmenbedingungen und Fördermaßnahmen sollten so gestaltet werden, dass Deutschland Leitmarkt für Elektromobilität mit mindestens 15 Millionen Elektro-PKW im Jahr 2030 ist.

Dabei soll der Schwerpunkt der Maßnahmen im Ausbau der Ladeinfrastruktur sein, die im ausstehenden „Masterplan Elektromobilität“ von Verkehrsminister Wissing die zentrale Rolle spielen soll. Der Kaufprämie kommt dabei nur eine Nebenrolle zu.

Beim Ausbau der Ladeinfrastruktur gibt es jedoch einige erhebliche Hindernisse, die leider nicht öffentlich genug diskutiert und behandelt werden.

Dazu einige Fakten:

  • In Deutschland verbrauchten die privaten Haushalte im Jahr 2018 ca. 644 Terrawattstunden (TWh) Energie, das sind 644 Milliarden Kilowattstunden (kWh) oder 2.320 Petajoule (PJ).
  • Insgesamt gab es in Deutschland zum 1.10.2021 insgesamt 41.239 normale und 6.845 Schnellladepunkte Ladepunkte in der Öffentlichkeit.
  • Zum 1.7.2021 haben wir in Deutschland 438.950 verkaufte E-Autos.
  • Zur Förderung der Wallboxen: Stand Mai lagen 470.000 Anträge für die Förderung der Wallboxen mit mindestens 900,– €/Ladepunkt vor. Leider werden seit Herbst 2021 keine weiteren Anträge mehr angenommen.
  • Bei den meisten Stromanschlüssen von Ein- und Mehrfamilienhäusern handelt es sich um zu kleine Anschlusskapazitäten der Stromleitungen von der Straße ins Haus, die auf eine dauerhafte Mehrbelastung des Anschlussnetzes für Wallboxen gar nicht ausgelegt sind.
    Und da hilft auch kein sogenanntes Lastenmanagement, das abwechselnd die Autos lädt, wenn mehrere E-Autos am gleichen Versorgungsstrang im Gebäude hängen.
    Die Stromnetz-Infrastruktur über Land, in den Städten und im Netz zu den Gebäuden sind für die Erwartungen in E-Autos und regenerativen Heizungen gar nicht ausgelegt.
  • Verschärft wird die Situation mit der politischen Entscheidung der Ampelkoalition, ab 2026 keine neuen Heizungen mit extra leichtem Heizöl und Erdgas mehr zuzulassen. Zwar ist heute schon mehr als die Hälfte der neuen Heizungen (60 %) regenerativ, davon wiederum 60 % mit Wärmepumpen. Aber immerhin noch 19,2 Mio Heizungen  vom Gesamtbestand von 21,2 Mio Heizungen werden mit Erdgas oder extra leichtem Heizöl betrieben.
  • Da kommen jetzt noch die Wärmepumpen mit ihrem hohen Stromverbrauch noch hinzu.

Die Klimapolitiker in der Bundesregierung versagen auf der ganzen Linie.

Es ist einfach, ergeizige klimapolitische Zielsetzungen zu verlangen, sie festzulegen und politisch in Gesetzen zu verankern.

Doch bevor man etwas festlegt, wie zum Beispiel die 15 Mio E-Autos in 2030 oder das Verbot von neuen Heizungen mit fossilen Brennstoffen, muss man dazu auch die infrastrukturellen Voraussetzungen schaffen.

Und die fehlen bis heute.

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